9. BHB-GardenSummit: „Das Glas sollte immer halbvoll sein“

Der 9. BHB-GardenSummit, der traditionell den Abschluss der Gartenlifestyle-Messe spoga+gafa in Köln bildet, bot rund 150 Teilnehmenden ein vielfältiges Programm. Neben vielen erhellenden Erkenntnissen, beeindruckenden Zahlen und unterhaltsamen Aussagen, stand die wichtige Botschaft im Vordergrund, dass die Branche mutig, agil und optimistisch sein darf. Ein Referent formulierte es treffend: „Das Glas sollte immer halbvoll sein.“

Auftakt und Impulse

Nach den einleitenden Worten von BHB Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst setzte René Haßfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung von Toom und BHB-Vorstandsmitglied, mit seinem Vortrag „Nachhaltigkeit, Lifestyle, Erholungsort: Garten als Umsatzträger für die DIY-Branche“ einen markanten Impuls. Er betonte, dass der Garten nicht mehr nur als Ort für Pflanzen, Töpfe oder Dünger gesehen wird, sondern als Wohlfühloase mit hoher emotionaler Bedeutung. Haßfeld hob hervor, dass die Zukunft kundenfreundlichere Produkte und Innovationen wie Mähroboter erfordert: „Wir brauchen mehr solcher Innovationen!“

Kritik an der EU

Haßfeld äußerte auch Kritik an der Europäischen Union, insbesondere hinsichtlich Bürokratie: „Wir haben mit einem Bürokratisierungswahn zu kämpfen und dadurch einen eklatanten Nachteil gegenüber anderen Kontinenten. Das muss ein Ende haben!“ Trotz seiner Zweifel an Veränderungen in der EU betonte er die Bedeutung von positiver Zukunftsperspektive und Innovationen.

Gartensortimente als Wachstumstreiber

Sascha Kehrstephan, Director Retail Partnership bei GfK/Nielsen IQ, berichtete in seinem Vortrag „Verändertes Nachfrageverhalten versus Effizienzgewinne im Handel“ von einer „Achterbahnfahrt“ im Markt. Er hob hervor, dass Gartensortimente klare Wachstumstreiber für Baumärkte und Gartencenter sind, und betonte die Bedeutung kontaktloser Einkaufsmöglichkeiten wie „Pick & Go“. Besonders erfolgreich seien Innovationen wie Mähroboter ohne Begrenzungskabel, deren Umsatz 2024 um 44,5 Prozent stieg.

Fünf Megatrends der Branche

Michael Hermes, Bereichsleiter Marketing bei der Landgard Service GmbH, präsentierte das Trendbook 2024/25 und die fünf Megatrends „Biophilic Boost“, „Beloved Fluffiness“, „Ethno Expressions“, „What‘s Poppin“ und „Solid Essentials“. Er zeigte, wie diese Trends in der Praxis umgesetzt werden können, um Verkaufsaktionen im Retailbereich zu optimieren.

Resilienz durch interne Kommunikation

Jan Hatje, Head of Operations bei der Agentur I*AM, betonte in seinem Vortrag „Mut, Marke, Mensch – Resilienz im Marketing“ die Bedeutung interner Kommunikation. Er unterstrich: „Die Beschäftigten sind das Wichtigste. Chefs sollten Vertrauen und Nähe aufbauen.“ Optimismus sei entscheidend, um das Glas immer halbvoll zu sehen.

Zukunftsszenarien bis 2033

Jürgen Hanke, COO von Marketmedia24, stellte den „Sales Performance-REPORT Gartenbranche 2033“ vor und skizzierte Best- und Worst-Case-Szenarien bis zum Jahr 2033. Laut Hanke könnte der deutsche Gartenmarkt im besten Fall ein Plus von 24 Prozent erreichen, während der Online-Handel um drei Prozent zulegen könnte.

Einblicke in die Generation Z

Hartwin Maas, Vorstand des Instituts für Generationenforschung, erläuterte abschließend die Besonderheiten der Generation Z. Er betonte die Notwendigkeit, diese Generation mit ihren Eigenheiten zu verstehen und ihre Erwartungen an klare Strukturen und Konsequenzen zu erfüllen, um ihre Bereitschaft zur Übernahme von Führung und Verantwortung zu fördern.

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