BHB: Baumarktbranche bleibt unter Druck – Hoffnung auf Erholung wächst

Die Bau- und Gartenfachmärkte warten weiter auf die erhoffte Trendwende. Auch nach dem dritten Quartal 2025 bleibt die Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurück, wie der BHB mitteilt. Trotz einzelner positiver Signale bleibt die Stimmung gedämpft, wenngleich erste Anzeichen für eine mögliche Erholung erkennbar sind.

Nach einem Zwischenhoch im zweiten Quartal konnten weder Spätsommer noch Frühherbst die Wende bringen. Zwar zeigte der September wieder ein leichtes Plus, doch insgesamt schloss das 3. Quartal mit einem Minus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Uneinheitliche Entwicklung in den Ländern

In Deutschland sanken die Umsätze um 1,4 Prozent (flächenbereinigt: -1,2 Prozent). Ähnlich verlief die Entwicklung in der Schweiz, wo die Märkte 1,2 Prozent (bereinigt: -0,2 Prozent) unter Vorjahr lagen. Einzig Österreich konnte dank eines starken zweiten Quartals zulegen – hier stieg der Umsatz nach neun Monaten um 1,2 Prozent.

„Angesichts der weiterhin gedämpften Grundstimmung im Land agieren die Menschen vorsichtig und investieren eher verhalten in Projekte rund um Haus und Garten, und das ist für uns alle gut nachvollziehbar“, erklärt BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. Wie viele Bürger warte auch die Branche auf konkrete wirtschaftliche Impulse der neuen Regierung.

Lichtblicke und positive Prognosen

Trotz der schwierigen Lage sieht Wüst klare Anzeichen für Besserung: „Sowohl die stetig steigende Zahl der Baugenehmigungen wie auch die optimistischeren Wachstumsprognosen der Wirtschaftsinstitute lassen erwarten, dass die Situation wieder ins Positive dreht, auch wenn es sicherlich noch einige Zeit benötigt, bis die Effekte echte Wirkung für die Branche zeigen.“

In Deutschland legte nach neun Monaten das Segment Wand- und Bodenbeläge mit +1,9 Prozent am stärksten zu, gefolgt von Gartenausstattung (+1,5 %) und Technik/Büro/Unterhaltung (+1,4 %). Die größten Rückgänge verzeichneten Wohnen/Deko (-5,9 %), Freizeit/Saisonwaren (-5,9 %), Haushaltswaren (-5,2 %) und Fliesen (-4,7 %).

In Österreich war Holz (+9,5 %) der klare Gewinner, während Bauchemie/Baumaterial (+6,8 %) und Automotive (+6,6 %) ebenfalls zulegen konnten. Deutliche Verluste gab es bei Sonstigen Produkten (-19,7 %) und Freizeit-/Saisonwaren (-7,7 %). In der Schweiz entwickelte sich das Segment Gartenwerkzeuge/Bewässerung (+3,8 %) am positivsten, während Gartenmöbel (-10,7 %) und Bauelemente (-4,7 %) schwächelten.

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