Deutsche Industrie präsentiert neuen Standardentwurf für die Sicherheit beim automatisierten Fahren

Die deutsche Automobilindustrie hat einen wichtigen Schritt in der Entwicklung sicherer automatisierter Fahrzeuge gemacht. In einem Verbundprojekt mit 21 Partnern wurden erstmalig weltweit Strukturen zur Sicherung von automatisierten Fahrzeugen im städtischen Bereich entwickelt.

Das Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und initiiert von der VDA Leitinitiative autonomes und vernetztes Fahren, präsentiert nach vier Jahren Arbeit die Ergebnisse in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart.

Mit steigender Komplexität des automatisierten Fahrens, insbesondere im urbanen Raum, steigen auch die Herausforderungen und Anforderungen an die Sicherheit. Das Projekt VVM (Verifikations- und Validierungsmethoden) fokussiert sich auf die Entwicklung geeigneter Methoden, um die Sicherheit dieser Systeme nachweisbar zu machen. Roland Galbas von Bosch und Dr. Mark Schiementz von BMW, beide Projektleiter, betonen die Bedeutung von nachvollziehbaren Strukturen und Prozessen, um auch in Ausnahmesituationen sicheres Fahren zu garantieren.

Eine zentrale Herausforderung ist der Stadtverkehr mit seinen vielen Verkehrsteilnehmern und komplexen Situationen. Hierfür wurden im Rahmen des Projekts Modelle und Methoden erarbeitet, die es ermöglichen, die Sicherheit automatisierter Fahrsysteme zu verifizieren und zu validieren. Dr. Helmut Schittenhelm von Mercedes-Benz erklärt, dass diese Modelle eine Vereinheitlichung in der Branche ermöglichen und somit die Grundlage für industrieweite Standards bilden könnten.

Deutschland positioniert sich mit diesem Projekt als Technologieführer im Bereich des automatisierten Fahrens. Bereits 2021 wurde ein Gesetz für vollautomatisiertes Fahren (SAE Level 4) verabschiedet, das weltweit erste seiner Art. Das VVM-Projekt baut auf den Ergebnissen der Vorgängerprojekte Pegasus und SetLevel auf und liefert einen durchgängigen methodischen Sicherheitsansatz für automatisiertes Fahren im urbanen Umfeld. Dies könnte die Grundlage für weltweite Standards schaffen und die deutsche Industrie in ihrer Vorreiterrolle im internationalen Wettbewerb stärken.