Ifo-Institut warnt: US-Zölle könnten deutsche Industrie um bis zu 2,8 Prozent schrumpfen lassen

Ein drohendes neues US-Zollpaket könnte spürbare Folgen für die deutsche Wirtschaft haben – insbesondere für die Industrie. Das zeigt eine aktuelle Simulation des ifo Instituts. Demnach würde ein Wiedereinsetzen der angekündigten Zölle durch den früheren US-Präsidenten Donald Trump die deutsche Industrie mittelfristig um bis zu 2,8 Prozent schrumpfen lassen.

Besonders betroffen wären laut Analyse die Automobil- und Pharmaindustrie, während andere Sektoren wie Dienstleistungen und Landwirtschaft sogar leicht profitieren könnten – mit einem prognostizierten Wachstum von jeweils 0,4 Prozent.

„Sollte US-Präsident Trump seine Zoll-Ankündigungen tatsächlich umsetzen, wären die direkten Auswirkungen für die deutschen US-Exporte erheblich. Positive Effekte einer Handelsumlenkung in andere Märkte können die Verluste jedoch teilweise abfedern“, erklärt ifo-Handelsexperte Andreas Baur.

Die Berechnungen des Instituts stützen sich auf das Szenario, dass Trump nach Ablauf der Verhandlungspause die am 2. April 2025 angekündigten länderspezifischen Zölle wieder einführt. Für EU-Importe wird mit Zollsätzen von bis zu 50 Prozent gerechnet, für produktspezifische Waren wie Autos, Autoteile, Pharma- und Elektronikprodukte sowie Stahl und Aluminium mit 25 Prozent. Vergeltungsmaßnahmen durch andere Handelspartner wurden in der Analyse nicht berücksichtigt.

Die Ergebnisse unterstreichen laut ifo die hohe Abhängigkeit der exportorientierten deutschen Industrie von stabilen internationalen Handelsbeziehungen – und das Risiko, das protektionistische Maßnahmen für sie darstellen.

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