Karten statt „Cash only“: Neue Bundesregierung will Wahlfreiheit beim Bezahlen stärken

Die zukünftige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD plant, in der aktuellen Legislaturperiode flächendeckend für mehr digitale Bezahlmöglichkeiten zu sorgen. Ziel ist es, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Geschäften des täglichen Lebens – zusätzlich zu Bargeld – mindestens eine digitale Zahlungsoption zur Verfügung haben. Damit soll ein zentrales Anliegen vieler Konsumenten umgesetzt werden: die Verpflichtung zur Kartenakzeptanz im Handel und in der Gastronomie.

„Die künftige Bundesregierung setzt ein deutliches Signal, Verbraucher:innen in Deutschland echte Wahlfreiheit beim Bezahlen zu ermöglichen und so endlich die Digitalisierung auch innerhalb der Bezahlinfrastruktur voranzutreiben“, begrüßt Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initiative Deutsche Zahlungssysteme, den Vorstoß.

Wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, wünschen sich 50 Prozent der Bundesbürger, dass Restaurants und Geschäfte nicht nur Bargeld, sondern auch Kartenzahlung verpflichtend anbieten. 31 Prozent der Befragten fühlen sich durch reine Bargeld-Akzeptanz gestört – in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen boykottieren laut Studie sogar 37 Prozent gezielt solche „Cash only“-Angebote.

Der Trend zur Karte ist unübersehbar

Auch mit Blick auf die Zukunft zeigt die Allensbach-Umfrage klare Tendenzen: 76 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie in fünf Jahren am häufigsten mit girocard bezahlen werden. Bargeld folgt mit nur 53 Prozent deutlich abgeschlagen. Vor allem jüngere Konsumenten treiben den Wandel voran – 70 Prozent von ihnen sehen die digitale girocard im Smartphone oder in der Smartwatch als bevorzugtes Zahlungsmittel der Zukunft.

Die girocard, früher bekannt als „ec-Karte“, ist mit rund 100 Millionen Karten eines der meistgenutzten Zahlungsmittel in Deutschland. Sie wird von den deutschen Banken und Sparkassen in Zusammenarbeit mit Handel, Netzbetreibern und weiteren Akteuren kontinuierlich weiterentwickelt und gilt als unabhängiges und resilientes Zahlungssystem.

„Digitale Bezahlmethoden entwickeln sich zunehmend zum Standard – ob per Karte, Smartphone oder Smartwatch“, erklärt Limburg weiter. „Umso wichtiger ist es, dass Handel, Finanzinstitute und Verbraucher:innen jetzt auf deutsche und europäische Bezahloptionen setzen. Nur so sichern wir unsere Handlungsfähigkeit und Souveränität gegenüber internationalen Wettbewerbern und dazu profitiert jede Seite von der besonderen Kosteneffizienz der girocard.“

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