Kartenzahlung setzt sich in Deutschland weiter durch

In Deutschland hat sich die Bevorzugung für Kartenzahlungen auch nach den Coronajahren gehalten. Die Girocard bleibt dabei das bevorzugte Zahlungsmittel. Diese Entwicklung geht aus der Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2024“ des EHI hervor, die im Juni veröffentlicht wird.

Erstmals erreichte die Kartenzahlung im stationären Einzelhandel einen Gesamtumsatz von 300 Milliarden Euro. „Die signifikanten Zuwächse, die wir während der Corona-Pandemie verzeichnet haben, konnten wir weiter ausbauen und sogar übertreffen“, erläutert Horst Rüter, Mitglied der Geschäftsleitung und Zahlungsexperte beim EHI, während des diesjährigen Payment Kongresses in Bonn.

In Bezug auf die Umsatzanteile verzeichnet Bargeld einen Rückgang von 2,0 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, was 35,5 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Der Kartenumsatz hingegen stieg auf fast 300 Milliarden Euro, was nun 61,8 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Rechnungs- und Finanzkäufe machen nur noch 2,1 Prozent aus.

Die Girocard ist mit 42,4 Prozent des Gesamtumsatzes die am häufigsten genutzte Karte, weit vor den traditionellen Kreditkarten und deren neuen Debitvarianten. Dennoch erleben insbesondere Visa Debit und Debit Mastercard, trotz hoher Kosten für die Händler, das größte Wachstum.

In 2021 fanden 16,6 Milliarden Einkäufe statt, was das niedrigste Niveau darstellte. Diese Zahl stieg 2022 auf 17,9 Milliarden und sprang 2023 auf 19,55 Milliarden. Trotz eines erhöhten Transaktionsvolumens sind die durchschnittlichen Einkaufsbeträge 2023 gesunken. Bargeldtransaktionen führen immer noch mit 58,3 Prozent der Gesamttransaktionen, wobei 40,4 Prozent der Einkäufe mit Karte getätigt wurden.

Ein weiterhin beliebter Service ist die Bargeldauszahlung an der Kasse, das Cash Back, dessen Volumen 2023 auf 12,31 Milliarden Euro anstieg. Trotz der hohen Gebühren, die der Handel an Banken zahlen muss, bieten vor allem Lebensmittelhandel, Drogeriemärkte und Baumärkte diesen Service an. Allerdings könnte es für einige Händler schwierig werden, diesen Service aufrechtzuerhalten, wenn die Bargeldquote weiter sinkt und zusätzliche Kosten für den Zukauf von Bargeld anfallen.

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