Konsumentenreport zeigt: Nachhaltigkeit wichtig, aber Preis bleibt entscheidend
Die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH), geleitet von Bonial, Marktguru und Offerista, hat den vierteljährlichen Konsumentenreport veröffentlicht. Eine Befragung von 3.003 Personen zum Thema Kreislaufwirtschaft im Handel ergab, dass Nachhaltigkeit für viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine bedeutende Rolle spielt, jedoch weiterhin mit Herausforderungen verbunden ist.
Nachhaltigkeit im Fokus der Konsumenten
Der Report verdeutlicht, dass immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten Wert auf verpackungsfreie und nachhaltige Produkte legen. So haben bereits 35 Prozent der Befragten Produkte ohne Verpackung gekauft, die normalerweise verpackt sind, und 44 Prozent wünschen sich mehr Möglichkeiten zum unverpackten Einkauf. Zudem bevorzugen 43 Prozent nachhaltige Produkte deutlich gegenüber herkömmlichen Alternativen, während 42 Prozent dies teilweise tun. Hinsichtlich der Zahlungsbereitschaft geben 23 Prozent an, für nachhaltige Produkte einen höheren Preis zu akzeptieren, und weitere 44 Prozent sind dazu teilweise bereit. Diese Zahlen unterstreichen den wachsenden Bedarf nach umweltfreundlicheren Angeboten im Handel.
Qualität und Preis als Hauptkriterien bei der Kaufentscheidung
Trotz der Bedeutung von Nachhaltigkeit bleiben Qualität und Preis die entscheidenden Faktoren bei der Kaufentscheidung. Die Umfrage zeigt, dass Qualität beim Kauf von Möbeln von 75 Prozent, bei Lebensmitteln von 74 Prozent, bei Kleidung von 73 Prozent und bei Elektroartikeln von 72 Prozent der Befragten eine zentrale Rolle spielt. Auch der Preis ist ein wichtiges Kriterium: 71 Prozent berücksichtigen den Preis beim Kauf von Lebensmitteln, 69 Prozent bei Kleidung und 67 Prozent jeweils bei Drogerieartikeln und Möbeln. Nachhaltigkeit ist in fast allen Produktkategorien der drittwichtigste Faktor, wobei Lebensmittel (30 Prozent), Drogerieartikel (29 Prozent), Kleidung (27 Prozent), Möbel (25 Prozent) und Elektroartikel (24 Prozent) folgen. Die Markenwahl spielt insgesamt eine untergeordnete Rolle und ist nur bei 32 Prozent der Konsumenten beim Kauf von Elektroartikeln relevant.
Forderungen nach verbesserten Rücknahme- und Entsorgungsangeboten
Ein weiteres wichtiges Thema im Report ist die Entsorgung ausgedienter Produkte. Für 87 Prozent der Verbraucher sind kostenlose Rücknahmeangebote für Altgeräte, Kleidung und andere ausgediente Produkte im Handel sehr nützlich. Über die Hälfte (55 Prozent) wünscht sich erweiterte Rücknahmemöglichkeiten, und mehr als drei Viertel (77 Prozent) würden diese Optionen häufiger nutzen, wenn sie dafür Gutscheine oder Rabatte erhielten.
Informationsdefizite und klare Verbraucherwünsche
Trotz des Interesses an nachhaltigen Produkten fühlen sich nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Verbraucher gut oder sehr gut über die Maßnahmen des Handels zur Förderung der Nachhaltigkeit informiert. In Bezug auf die Kreislaufwirtschaft wünschen sich 63 Prozent der Befragten langlebige und reparierbare Produkte, 48 Prozent möchten Angebote zur Produktreparatur nutzen, und 44 Prozent erwarten umweltfreundlichere Produkte sowie nachhaltige oder recycelte Verpackungen.
Benjamin Thym, CEO von Offerista und Mitinitiator der Initiative Digitale Handelskommunikation, kommentiert die Ergebnisse: „Die Ergebnisse unseres aktuellen IDH Konsumentenreports zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Es wird deutlich, dass der Handel gefordert ist, seine Angebote entsprechend auszurichten und die Informationslücken zu schließen. Besonders positiv ist, dass viele bereit sind, nachhaltige Optionen zu wählen, wenn diese klar erkennbar und bezahlbar sind. Der Handel hat hier die Chance, durch mehr Transparenz und innovative Lösungen das Vertrauen der Menschen weiter zu stärken und damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.“