Onlinehandel im ersten Quartal: DIY & Blumen Segment legt um 7,2 Prozent zu

Die Erholung im Onlinehandel hat sich in den ersten Monaten des Jahres laut dem E-Commerce Verband bevh weiter gefestigt. Die Gesamtumsätze im Online-Verkauf stiegen (nicht inflationsbereinigt) um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und erreichten 19,7 Mrd. Euro – erstmals wächst der E-Commerce seit Mitte 2022 stärker als die Inflation. Auch im DIY- und Blumen-Segment des Baumarktes war ein deutliches Umsatzplus zu verzeichnen.
Nach einer Achterbahnfahrt während der Corona-Zeit und den darauffolgenden Herausforderungen infolge des Ukraine-Krieges liegen die Umsätze aktuell wieder 17,5 Prozent über dem Niveau von 2019.
„Der Aufwärtstrend gibt Hoffnung, auch wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher sich kurzfristig durch das globalpolitische Geschehen verunsichern ließen“, kommentiert Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh. „Die Deutschen haben viel Geld zur Seite gelegt – es wird nun Aufgabe der neuen Regierung, die Kaufkraft trotz der Handelskriege zu erhalten. Vor allem aber dürfen die Unternehmen nicht noch zusätzlich belastet werden. Maßnahmen gegen globale Technologiekonzerne verteuern die digitale Infrastruktur, von der gerade viele kleine und mittlere Handelsunternehmen heute abhängen.“
Auch Online-Apotheken trugen signifikant zur Erholung bei und erzielten nach Einführung des E-Rezepts im ersten Quartal einen Umsatzplus von 7,8 Prozent im Medikamentenbereich. Klassische Baumarkt-Sortimente im Segment DIY & Blumen legten um 7,2 Prozent zu – von 659 Mio. Euro im Q1 2024 auf 706 Mio. Euro im aktuellen Quartal. Auffällig war zudem der Onlinehandel mit Schuhen, der nach einem schwachen Weihnachtsquartal 2024 um 5,8 Prozent zulegte. Der Online-Lebensmittelhandel wuchs mit +5,1 Prozent schneller als der Gesamtmarkt, während Mode-Anbieter einen Umsatzanstieg von 3,9 Prozent verzeichneten. Im Gegensatz dazu sanken die Verkäufe von Büchern, E-Books und Hörbüchern um 2,3 Prozent – eine Nachwirkung des starken Weihnachtsquartals, in dem viele Käufe vorgeschoben wurden. Am schwächsten entwickelte sich die Warengruppe Bild- & Tonträger, Videos und Music Downloads, deren Verkäufe um 3,4 Prozent zurückgingen – die erste Abschwächung seit vier Quartalen.
Die verschiedenen Onlinehändler profitieren unterschiedlich von der gestiegenen Nachfrage: Während Online-Marktplätze um 5,1 Prozent zulegten und D2C-Marken mit einem Plus von 6,7 Prozent den Negativtrend eines durchwachsenen Vorjahres (-2,3 Prozent) durchbrechen konnten, wuchsen klassische Online-Shops nur um 1,2 Prozent. Multichannel-Händler setzten über ihre Webshops sogar um 0,4 Prozent weniger um als im Vorjahresquartal.